WPA2, WPA3 oder noch WEP? Welcher WLAN-Verschlüsselungsstandard ist wirklich sicher?

Ein sicherer WLAN-Verschlüsselungsstandard ist heute wichtiger denn je. Schließlich möchtest du nicht, dass Fremde einfach so in dein Netzwerk gelangen oder deine Daten mitlesen können.

Viele nutzen noch veraltete Einstellungen im Router – oft ohne es zu wissen. Begriffe wie WEP, WPA2 oder WPA3 klingen technisch und verwirrend, doch der Unterschied ist entscheidend für deine Sicherheit.

In diesem Artikel zeige ich dir, was die verschiedenen WLAN-Verschlüsselungsstandards bedeuten, wie sicher sie wirklich sind und worauf du beim Einrichten deines WLANs achten solltest. Dabei erkläre ich alles so einfach wie möglich – ganz ohne Fachchinesisch.

Wenn du wissen willst, ob dein WLAN noch auf dem Stand von gestern ist oder schon richtig gut geschützt, bist du hier genau richtig.

Was ist ein WLAN-Verschlüsselungsstandard überhaupt?

WLAN-Verschlüsselungsstandard schützt drahtlose Heimnetzwerke vor unbefugtem Zugriff

Ein WLAN-Verschlüsselungsstandard legt fest, wie deine Daten im WLAN vor fremdem Zugriff geschützt werden. Wenn du mit deinem Smartphone, Laptop oder Smart-TV ins WLAN gehst, werden ständig Informationen zwischen dem Gerät und dem Router übertragen. Damit niemand diese Daten einfach mitlesen oder manipulieren kann, müssen sie verschlüsselt werden.

Verschlüsselung bedeutet in diesem Fall: Deine Daten werden in eine Art Geheimcode umgewandelt. Nur dein Gerät und der Router kennen den passenden „Schlüssel“, um diesen Code zu entschlüsseln. So können Außenstehende nichts damit anfangen – selbst wenn sie den Datenverkehr abfangen.

Ein WLAN ohne Verschlüsselung ist wie eine offene Haustür. Jeder könnte reinkommen, mitlesen oder sogar deine Geräte kontrollieren. Deshalb ist es so wichtig, dass du einen modernen und sicheren Verschlüsselungsstandard nutzt – und nicht aus Versehen noch alte Technik aktiv hast.

Es gibt verschiedene WLAN-Verschlüsselungsstandards. Die bekanntesten heißen WEP, WPA, WPA2 und WPA3. Manche davon gelten heute als unsicher, andere bieten einen guten Schutz – aber auch hier gibt es Unterschiede.

WEP: Der erste Standard und warum er heute unsicher ist

WEP steht für „Wired Equivalent Privacy“ und war der erste weit verbreitete WLAN-Verschlüsselungsstandard. Anfang der 2000er war WEP der Standard in fast allen WLAN-Routern. Damals war das schon ein großer Fortschritt – aber aus heutiger Sicht ist WEP nicht mehr sicher.

Das Problem bei WEP ist die Art der Verschlüsselung. Die verwendeten Schlüssel sind zu kurz und lassen sich mit heutigen Mitteln sehr leicht knacken. Es dauert oft nur wenige Minuten, bis ein Angreifer den WEP-Schlüssel herausgefunden hat – selbst mit frei verfügbarer Software.

Warum ist WEP dann überhaupt noch auf manchen Geräten aktivierbar? Ganz einfach: aus Kompatibilitätsgründen. Manche alte WLAN-Hardware unterstützt nur WEP – zum Beispiel sehr alte Drucker oder Überwachungskameras. Trotzdem solltest du diese Geräte austauschen oder zumindest ein separates, isoliertes Netzwerk dafür verwenden.

Kurz gesagt: Wenn du in deinem Router noch „WEP“ siehst, dann ändere das am besten sofort. Dieser Standard schützt dein WLAN nicht mehr zuverlässig. Es ist ein bisschen so, als würdest du deine Haustür mit einem Spielzeugschloss sichern.

WPA und WPA2: Zwischenlösung und heutiger Mindestschutz

Nachdem WEP als unsicher erkannt wurde, kam WPA („Wi-Fi Protected Access“) auf den Markt. Es war eine Übergangslösung und deutlich sicherer als WEP – aber auch nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Heute ist WPA kaum noch im Einsatz.

WPA2 ist der deutlich verbesserte Nachfolger. Er wurde 2004 eingeführt und ist bis heute auf vielen Routern der Standard-Verschlüsselungsmodus. Die Verschlüsselung bei WPA2 basiert auf dem AES-Algorithmus (Advanced Encryption Standard), der als sehr sicher gilt – zumindest, wenn er korrekt konfiguriert ist.

Wichtig: Du solltest WPA2 immer mit einem starken Passwort verwenden, sonst bringt selbst die beste Verschlüsselung nichts. Auch solltest du auf „WPA2-PSK“ achten, was für Private Shared Key steht – das ist die gängige Variante für Heimnetzwerke.

Aber auch WPA2 hat Schwächen. In den letzten Jahren wurden verschiedene Angriffsmethoden entdeckt, etwa die sogenannte KRACK-Attacke. Diese Schwachstellen können Angreifern in bestimmten Situationen Zugriff auf deine Daten ermöglichen – auch wenn das nicht ganz so einfach ist.

Fazit für diesen Abschnitt: WPA2 ist immer noch ein guter Standard, aber nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Wenn dein Router WPA3 unterstützt, solltest du den Wechsel in Betracht ziehen.

WPA3 im Überblick: Das kann der aktuelle Sicherheitsstandard

WPA3 ist der neueste WLAN-Verschlüsselungsstandard, der 2018 vorgestellt wurde. Er wurde entwickelt, um die Schwächen von WPA2 zu beheben und WLAN noch sicherer zu machen – vor allem im Alltag.

Einer der größten Vorteile von WPA3 ist der bessere Schutz bei schwachen Passwörtern. Wenn du z. B. ein nicht ganz so komplexes WLAN-Passwort nutzt, ist es mit WPA3 deutlich schwerer, dieses durch Ausprobieren zu knacken. Dafür sorgt das sogenannte „SAE“-Verfahren (Simultaneous Authentication of Equals), das die Authentifizierung sicherer macht.

Weitere Vorteile von WPA3:

  • Stärkere Verschlüsselung: WPA3 nutzt mindestens 192-Bit-Verschlüsselung im Enterprise-Modus.
  • Individuelle Verschlüsselung pro Gerät: Besonders in öffentlichen WLANs ist das ein Pluspunkt.
  • Einfachere Verbindung für smarte Geräte dank Wi-Fi Easy Connect.

Allerdings ist WPA3 noch nicht auf allen Geräten verfügbar. Viele ältere Router und WLAN-Geräte unterstützen den Standard nicht. Bei aktuellen Modellen findest du aber oft die Option, WPA3 zu aktivieren – manchmal auch in Kombination mit WPA2 für bessere Kompatibilität („WPA2/WPA3 mixed mode“).

Wenn du einen neuen Router hast oder planst, einen anzuschaffen, achte darauf, dass WPA3 unterstützt wird. Es lohnt sich – besonders, wenn dir Sicherheit wichtig ist.

Technische Unterschiede zwischen WPA2 und WPA3

WPA2 und WPA3 klingen ähnlich, aber unter der Haube gibt es klare Unterschiede. Diese betreffen vor allem die Sicherheit der Authentifizierung und die Art der Verschlüsselung.

MerkmalWPA2WPA3
AuthentifizierungPSK (Pre-Shared Key)SAE (Simultaneous Authentication of Equals)
Schutz bei schwachen Passwörterngeringdeutlich verbessert
Verschlüsselung in öffentlichen Netzwerkenkeine individuelle Verschlüsselungindividuelle Verschlüsselung pro Verbindung
Mindest-Verschlüsselungsstärke128 Bit (AES)192 Bit (Enterprise-Modus)
Schutz vor Brute-Force-Angriffennicht ausreichenddeutlich erhöht

Ein praktisches Beispiel: Bei WPA2 kann ein Angreifer das verschlüsselte Passwort abfangen und offline beliebig oft erraten. Bei WPA3 funktioniert das nicht mehr – jeder Versuch erfordert eine direkte Verbindung, was Angriffe deutlich erschwert.

Auch beim Verbindungsaufbau ist WPA3 robuster. Es verhindert gezielte „Downgrade-Attacken“, bei denen ein Angreifer versucht, ein Gerät auf eine ältere, unsichere Verbindung zurückzusetzen.

Zusammengefasst: WPA3 bringt einige technische Verbesserungen, die vor allem gegen moderne Angriffsarten schützen. Wer heute neu einrichtet oder aufrüstet, sollte deshalb WPA3 bevorzugen – sofern alle Geräte im Netzwerk mitspielen.

Welche Verschlüsselung nutzt mein WLAN aktuell – und wie finde ich das heraus?

Windows zeigt den aktuell verwendeten WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA2-Personal im Einstellungsmenü an

Ob dein WLAN sicher ist, hängt auch davon ab, welchen Verschlüsselungsstandard dein Router gerade verwendet. Zum Glück kannst du das ganz einfach selbst überprüfen – ohne Technik-Studium.

So findest du es heraus:

  1. Am PC oder Smartphone verbinden: Verbinde dich mit deinem WLAN.
  2. Verbindungsdetails anzeigen lassen:
    • Windows: Rechtsklick auf das WLAN-Symbol > „Netzwerk- und Interneteinstellungen“ > WLAN > Eigenschaften. Dort findest du den Sicherheits-Typ.
    • Android: WLAN-Einstellungen öffnen, verbundenes Netzwerk antippen – dort steht meist „WPA2“ oder „WPA3“.
    • iOS: Unter WLAN > Info-Symbol neben dem Netz – bei WPA3 wird das häufig extra erwähnt.
  3. Im Router-Menü nachsehen: Gib die IP-Adresse des Routers (z. B. 192.168.1.1) in deinen Browser ein, logge dich ein und sieh unter „WLAN-Sicherheit“ oder „Verschlüsselung“ nach.

Falls du dort noch „WEP“ oder „nur WPA“ findest: Ändere das unbedingt! Idealerweise solltest du auf WPA2 oder WPA3 umstellen – je nachdem, was deine Geräte unterstützen.

Diese Überprüfung dauert nur ein paar Minuten – kann aber deine WLAN-Sicherheit deutlich verbessern.

Risiken bei veralteter WLAN-Verschlüsselung im Alltag

Ein veralteter WLAN-Verschlüsselungsstandard ist wie eine rostige Tür mit losem Schloss. Vielleicht hält sie noch – aber nicht mehr lange. Die Gefahren sind real und können auch dich treffen, ohne dass du es sofort merkst.

Hier sind die größten Risiken:

  • Datenklau: Angreifer können deinen Internetverkehr mitlesen – inklusive Passwörter, E-Mails oder Bankdaten.
  • Netzwerkübernahme: Bei schwacher Verschlüsselung kann sich jemand ins WLAN einloggen und auf deine Geräte zugreifen.
  • Illegale Nutzung: Fremde könnten dein WLAN für illegale Aktivitäten missbrauchen – du trägst dann die rechtlichen Folgen.
  • Malware-Verbreitung: Ein Angreifer im gleichen Netzwerk kann schädliche Software einschleusen, z. B. über offene Ports oder Druckerfreigaben.

Besonders tückisch: Du merkst oft gar nicht, dass jemand im Netzwerk ist. Viele Angreifer bleiben unbemerkt und spähen still Daten aus oder manipulieren den Traffic.

Wenn du also noch WEP oder veraltetes WPA nutzt, ist es höchste Zeit, zu handeln. Selbst WPA2 ohne starkes Passwort ist heute ein Risiko. Je aktueller der Standard, desto besser der Schutz vor solchen Szenarien.

So stellst du auf einen sicheren WLAN-Verschlüsselungsstandard um

Den WLAN-Verschlüsselungsstandard deines Routers zu ändern, ist einfacher als du denkst. Du brauchst dafür keinen Techniker – nur ein paar Minuten Zeit und Zugang zum Router-Menü.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Mit dem Router verbinden: Am besten per LAN-Kabel oder WLAN.
  2. Router-IP aufrufen: Meist ist es 192.168.1.1 oder 192.168.178.1 – steht auch auf der Rückseite des Geräts.
  3. Einloggen: Zugangsdaten findest du ebenfalls auf dem Router (Achtung: nicht das WLAN-Passwort).
  4. Menüpunkt WLAN oder Sicherheit öffnen.
  5. Verschlüsselung umstellen auf:
    • WPA2-PSK (AES) als Mindestschutz
    • WPA3, wenn verfügbar
  6. Neues, starkes Passwort vergeben: Mindestens 12 Zeichen, mit Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben.

Tipp: Wenn deine Geräte WPA3 noch nicht unterstützen, kannst du oft den gemischten Modus WPA2/WPA3 wählen. So bleibt dein Netzwerk kompatibel und trotzdem sicherer.

Speichere die Einstellungen und starte den Router neu. Danach müssen sich alle Geräte neu verbinden – nutze die Gelegenheit, alte oder unbekannte Geräte gleich auszusortieren.

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Fazit: Mach dein WLAN fit für die Zukunft

Ein sicherer WLAN-Verschlüsselungsstandard ist heute kein Extra mehr, sondern absolute Pflicht. Wenn du noch WEP oder eine alte WPA-Version nutzt, ist es höchste Zeit zu wechseln – am besten direkt zu WPA3. Damit schützt du nicht nur deine Daten, sondern auch alle Geräte in deinem Netzwerk.

Klar, nicht jedes Gerät unterstützt den neuesten Standard. Aber genau das ist der Moment, um zu prüfen: Welche Technik ist noch zeitgemäß, was kannst du vielleicht modernisieren? Schon kleine Änderungen im Router-Menü können deine Sicherheit deutlich verbessern.

Du musst kein IT-Profi sein, um dein WLAN zu kontrollieren und zu verbessern. Nimm dir die Zeit, probier die Einstellungen aus und hol dir bei Bedarf Hilfe aus Foren oder Anleitungen.

Und wenn du tiefer einsteigen willst: Es gibt noch viele spannende Themen – vom Gastnetz bis zur Firewall. Bleib neugierig und mach dein Netzwerk Schritt für Schritt robuster.

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:

Was passiert, wenn ich mein WLAN auf WPA3 umstelle, aber einige Geräte das nicht unterstützen?

Muss ich mein Passwort ändern, wenn ich den Verschlüsselungsstandard umstelle?

Ist ein Gastnetzwerk genauso sicher wie mein Haupt-WLAN?

Wird mein WLAN durch WPA3 langsamer?

Brauche ich für WPA3 zwingend einen neuen Router?

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