IPv4-Adressen: Alles was du über Aufbau und Struktur wissen musst

Hast du dich jemals gefragt, wie das Internet funktioniert und wie deine Geräte miteinander kommunizieren? Eine entscheidende Rolle spielen dabei die IPv4-Adressen. Aber was genau sind IPv4-Adressen und wie sind sie aufgebaut?

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Aufbau und Struktur von IPv4-Adressen wissen musst.

Aufbau einer IPv4-Adresse

IPv4-Adressen

Eine IPv4-Adresse besteht aus 32 Bit, die in verschiedenen Schreibweisen dargestellt werden können. Die Schreibweise kann binär, dual, hexadezimal oder dezimal sein.

Die gängigste Schreibweise ist die dezimale Schreibweise. Dabei werden die 32 Bit in 4 Oktetten aufgeteilt und durch Punkte voneinander getrennt. Jedes Oktett kann einen dezimalen Wert von 0 bis 255 haben.

IPv4-Adressen können auch als binäre Zahl angegeben werden. Dabei besteht jedes Oktett aus 8 Bits, die entweder den Wert 0 oder 1 haben können.

Die hexadezimale Schreibweise ist eine weitere Möglichkeit, IPv4-Adressen darzustellen. Hierbei werden die 32 Bit in 8 Hexadezimalzahlen aufgeteilt und durch Doppelpunkte voneinander getrennt.

Die dual Schreibweise ist eine Kombination aus dezimaler und hexadezimaler Schreibweise. Dabei werden die ersten beiden Oktette in dezimaler Schreibweise und die letzten beiden Oktette in hexadezimaler Schreibweise angegeben.

Es ist wichtig, führende Nullen bei der dezimalen Schreibweise von IPv4-Adressen wegzulassen, um Verwechslungen zu vermeiden.

SchreibweiseBeispiel
Dezimal192.168.0.1
Binär11000000.10101000.00000000.00000001
HexadezimalC0.A8.00.01
Dual3229619201

Struktur im IPv4-Adressraum

Der IPv4-Adressraum ist ein 32-Bit-Adressbereich, der von 0.0.0.0 bis 255.255.255.255 reicht. Um die Routing-Entscheidungen in den Routern zu vereinfachen, gibt es eine gewisse Struktur im IPv4-Adressraum. Jede IPv4-Adresse besteht aus Netzadressen und Hostadressen. Die Aufteilung zwischen Netz und Host wird durch die Netzklasse, die Subnetzmaske oder das CIDR-Suffix bestimmt.

Die Netzklasse war ursprünglich eine Methode zur Klassifizierung von IPv4-Adressen in verschiedene Klassen (A, B, C, D, E). Jede Klasse bestimmte den Anteil der Bits, die für das Netzwerk und den Host verwendet wurden. Allerdings wurde diese starre Struktur durch CIDR (Classless Inter-Domain Routing) ersetzt, um den IPv4-Adressraum effizienter zu nutzen und die Adressverteilung flexibler zu gestalten.

Die Subnetzmaske ist eine binäre Repräsentation, die angibt, welche Bits für das Netzwerk und den Host verwendet werden. Sie ermöglicht es, den IPv4-Adressraum weiter zu unterteilen und Subnetze zu bilden. Dies ermöglicht eine effizientere Netzwerkverwaltung und Routing-Entscheidungen.

Mit dem CIDR-Suffix kann die Länge des Netzwerkpräfixes spezifiziert werden. Es gibt an, wie viele Bits der IPv4-Adresse für die Netzadresse verwendet werden. Dies ermöglicht eine präzisere Zuweisung von Adressblöcken und vereinfacht das Routing innerhalb des Internetprotokolls.

Struktur im IPv4-AdressraumBeschreibung
IPv4-Adressraum32-Bit-Adressbereich von 0.0.0.0 bis 255.255.255.255
NetzadressenTeil der IPv4-Adresse, der das Netzwerk identifiziert
HostadressenTeil der IPv4-Adresse, der den Host innerhalb des Netzwerks identifiziert
NetzklasseUrsprüngliche Methode zur Klassifizierung von IPv4-Adressen in verschiedene Klassen (A, B, C, D, E) basierend auf dem Anteil der Bits für das Netzwerk und den Host
SubnetzmaskeBinäre Repräsentation, die angibt, welche Bits für das Netzwerk und den Host verwendet werden
CIDR-SuffixAngabe der Länge des Netzwerkpräfixes in Bits

Vergabe von IPv4-Adressen

IPv4-Adressen sind begrenzt und müssen offiziell beantragt und zugeteilt werden. Die Vergabe erfolgt über Regional Internet Registries (RIRs), die den Adressraum regional verwalten.

Früher wurden Unternehmen große Blöcke von Adressen zugeteilt, auch wenn sie diese nicht alle benötigten. Heute wird die Vergabepraxis geändert und jedem Kunden nur die Anzahl von Adressen zugeteilt, die tatsächlich benötigt werden.

Es gibt auch die Möglichkeit, private IPv4-Adressen zu verwenden, die nur innerhalb eines privaten Netzwerks gültig sind. Dies reduziert den Bedarf an öffentlichen IPv4-Adressen.

Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von IPv4-Adressen und dem unvorhersehbaren Wachstum des Internets sind wir jedoch auf die Einführung von IPv6 angewiesen.

VergabepraxisÖffentliche IP-AdressePrivate IP-AdresseAdressvergabeIPv6
Die Vergabe erfolgt über Regional Internet Registries (RIRs)Adressen für den öffentlichen ZugriffNur innerhalb eines privaten Netzwerks gültigJedem Kunden wird nur die benötigte Anzahl von Adressen zugeteiltDie Zukunft der Netzwerkkommunikation

IPv4-Netzklassen

Das Konzept der IPv4-Netzklassen war eine feste Unterteilung des IPv4-Adressraums in Teilnetze basierend auf der Netzwerkgröße. Es gab fünf Klassen: A, B, C, D und E. Jede Klasse hatte eine bestimmte Anzahl von Bits für das Netzwerk und den Host. Die Klassen A, B und C wurden am häufigsten in der Praxis verwendet.

Die Klassen D und E waren für Multicast bzw. reserviert. Die Netzklassen wurden jedoch durch CIDR (Classless Inter-Domain Routing) ersetzt und spielen heute keine Rolle mehr bei der Vergabe von IPv4-Adressen.

Subnetting und Supernetting

Subnetting ist eine Methode zur Aufteilung großer IPv4-Adressbereiche in kleinere Teilnetze. Dadurch wird die Netzwerkaufteilung erleichtert und die Netzwerkperformance verbessert. Mit Subnetting können Unternehmen ihre Netzwerke effizienter verwalten und eine strukturierte Adressvergabe realisieren.

Durch das Aufteilen großer Adressbereiche können Unternehmen ihre Netzwerkressourcen besser nutzen und die Sicherheit erhöhen. Jedes Teilnetz kann individuell konfiguriert und kontrolliert werden, wodurch potenzielle Sicherheitslücken minimiert werden.

„Subnetting bietet Unternehmen die Flexibilität, ihr Netzwerk nach ihren spezifischen Anforderungen zu gestalten. Es ermöglicht eine granulare Kontrolle über die Netzwerklayouts und verbessert die Sicherheit durch die Isolierung von Teilnetzen.“ – Cisco Systems

Vorteile von Subnetting:

  • Effiziente Nutzung großer IPv4-Adressbereiche
  • Verbesserung der Netzwerkperformance
  • Strukturierte Adressvergabe für bessere Übersichtlichkeit
  • Erhöhte Sicherheit durch Isolierung von Teilnetzen

Supernetting hingegen ermöglicht es, mehrere kleine IPv4-Adressbereiche zu einem größeren Adressbereich zusammenzufassen. Dies kann die Verwaltung und Konfiguration von Netzwerken erleichtern und die Skalierbarkeit verbessern.

Wenn es darum geht, Netzwerke optimal zu nutzen und gleichzeitig eine effiziente Adressverwaltung und hohe Sicherheit zu gewährleisten, sind Subnetting und Supernetting unverzichtbare Werkzeuge.

CIDR – Classless Inter-Domain Routing

CIDR (Classless Inter-Domain Routing) ist ein Verfahren zur effizienten Nutzung des IPv4-Adressraums. Es ersetzt das Konzept der Netzklassen und ermöglicht eine flexiblere Adressverwaltung. Mit CIDR wird das Netzpräfix angegeben, das angibt, wie viele Bits für die Netzadresse verwendet werden.

CIDR hat die Vergabe von IPv4-Adressen verbessert und ermöglicht eine präzisere Zuweisung von Adressblöcken. Durch das Festlegen des Netzpräfixes können Adressen gezielter zugewiesen werden, wodurch der Adressraum besser genutzt wird und mehr Adressblöcke verfügbar sind.

Das Netzpräfix gibt an, wie viele Bits der IPv4-Adresse zur Identifizierung des Netzwerks verwendet werden. Es wird üblicherweise mit einer Schrägstrichnotation angegeben, gefolgt von der Anzahl der Bits. Zum Beispiel könnte das Netzpräfix /24 bedeuten, dass die ersten 24 Bits zur Identifizierung des Netzwerks verwendet werden. Das verbleibende Bitmuster steht dann für die Hostadresse.

Die Einführung von CIDR hat die IPv4-Adressverwaltung vereinfacht und die Vergabe von Adressblöcken optimiert. Es ermöglicht Internetdienstanbietern, Unternehmen und Endbenutzern, den Adressraum effizienter zu nutzen und gleichzeitig genügend Adressen für das wachsende Internet bereitzustellen.

CIDR-PräfixSubnetzmaskeAnzahl der verfügbaren Hostadressen
/24255.255.255.0256 (-2 für Netzwerk- und Broadcast-Adresse)
/25255.255.255.128128 (-2 für Netzwerk- und Broadcast-Adresse)
/26255.255.255.19264 (-2 für Netzwerk- und Broadcast-Adresse)

Die Tabelle zeigt Beispiele für CIDR-Präfixe und die damit verbundenen Subnetzmasken. Je kleiner das Präfix, desto mehr Bits werden für das Netzwerk reserviert, was zu einer geringeren Anzahl verfügbarer Hostadressen führt. Es ist wichtig, bei der Zuweisung von CIDR-Blöcken die benötigte Anzahl von Hostadressen zu berücksichtigen, um Überbelegung oder Verschwendung von Adressen zu vermeiden.

Wie liest sich eine IP-Adresse?

Eine IP-Adresse besteht aus einer Netzwerkadresse und einer Host-Adresse. Die Netzwerkadresse bestimmt das Teilnetz, in dem sich der Host befindet, während die Host-Adresse den spezifischen Host innerhalb des Teilnetzes identifiziert.

Die IP-Adresse kann in verschiedenen Schreibweisen angegeben werden, darunter die dezimale und binäre Schreibweise.

Die dezimale Schreibweise ist die gängigste und besteht aus 4 Oktetten, die durch Punkte getrennt sind. Jedes Oktett kann einen Wert von 0 bis 255 haben.

Verfügbare Host-Adressen in einem Subnetz

Die verfügbaren Host-Adressen in einem Subnetz hängen von der Subnetzmaske ab. Die Subnetzmaske bestimmt den Netzanteil und den Hostanteil einer IP-Adresse. Innerhalb eines Subnetzes gibt es immer eine Netzwerkadresse und eine Broadcast-Adresse, die für die Abgrenzung des Adressbereichs verwendet werden.

Die erste und letzte mögliche Host-Adresse sind durch die Netzwerkadresse und die Broadcast-Adresse belegt. Die Anzahl der verfügbaren Host-Adressen ist somit um zwei verringert.

Netz-IDVerfügbare Host-AdressenBroadcast-Adresse
IPv4-Adresse111.222.333.065.536111.222.333.255

Fazit

Die IPv4-Adressen sind ein essenzieller Bestandteil des TCP/IP-Netzwerks. Ihre strukturierte Aufteilung im IPv4-Adressraum ermöglicht eine effiziente Kommunikation und Adressierung von Hosts. Durch Techniken wie Subnetting und CIDR kann der begrenzte IPv4-Adressraum effizient genutzt werden.

Durch die Vergabe von IPv4-Adressen über Regional Internet Registries (RIRs) wird eine geordnete und geregelte Adressvergabe sichergestellt. Es sind jedoch auch private IP-Adressen verfügbar, die speziell für den internen Einsatz in privaten Netzwerken vorgesehen sind und somit keine öffentlichen Adressen beanspruchen.

Mit der Einführung von IPv6 wird der IPv4-Adressraum erweitert und dadurch neue Möglichkeiten für die Netzwerkkommunikation geschaffen. IPv6 bringt eine deutlich größere Anzahl an verfügbaren Adressen mit sich, was den anhaltenden Bedarf an IP-Adressen deckt und die zukünftige Entwicklung des Internets unterstützt.

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