Du hast schon mal von Zigbee gehört, weißt aber nicht so richtig, was sich dahinter verbirgt? Keine Sorge, damit bist du nicht allein. In vielen unserer Smart-Home-Artikel auf netzwerk-guides.de taucht der Begriff auf – sei es bei smarten Lampen, Sensoren oder Steckdosen. Doch was genau ist Zigbee eigentlich? Und warum setzen so viele Geräte auf diesen Funkstandard?
In diesem Artikel bekommst du eine einfache, aber fundierte Erklärung, was Zigbee ist, wie es funktioniert und warum es sich im Smart Home durchgesetzt hat. Du erfährst, welche Geräte Zigbee unterstützen, wie du dein Zuhause damit ausstattest und worauf du bei der Einrichtung achten solltest.
Egal, ob du gerade erst ins Thema Smart Home einsteigst oder dein System erweitern willst – dieser Ratgeber hilft dir, Zigbee besser zu verstehen und sinnvoll zu nutzen.
Was ist Zigbee überhaupt?

Zigbee ist ein Funkstandard, der speziell für die Kommunikation von Smart-Home-Geräten entwickelt wurde. Im Gegensatz zu WLAN oder Bluetooth wurde Zigbee von Anfang an dafür konzipiert, viele kleine Geräte zuverlässig und energiesparend miteinander zu vernetzen – ideal also für Sensoren, smarte Lampen oder Steckdosen.
Technisch gesehen handelt es sich bei Zigbee um ein sogenanntes Mesh-Netzwerk. Das bedeutet: Jedes Gerät, das am Strom hängt, kann Signale an andere weiterleiten. So entsteht ein engmaschiges Netzwerk, das besonders stabil ist – auch wenn einzelne Geräte ausfallen oder weiter entfernt stehen. Gerade in größeren Wohnungen oder Häusern ist das ein echter Vorteil gegenüber klassischen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen.
Zigbee funkt, wie WLAN auch, auf 2,4 GHz. Aber: Es nutzt ein eigenes Protokoll und stört sich daher in der Regel nicht mit deinem WLAN-Netz. Außerdem ist Zigbee besonders stromsparend – was vor allem für batteriebetriebene Sensoren entscheidend ist.
Kurz gesagt: Zigbee verbindet Smart-Home-Geräte schnell, stabil und effizient – ganz ohne komplizierte Netzwerkeinrichtung.
Wie funktioniert Zigbee?
Zigbee basiert auf einem sogenannten Mesh-Netzwerk. Das bedeutet, dass nicht alle Geräte direkt mit einer Zentrale (dem Hub oder Gateway) kommunizieren müssen. Stattdessen können Zigbee-Geräte untereinander Signale weiterleiten. So wird die Reichweite automatisch erhöht und das gesamte Netzwerk robuster gegenüber Störungen oder Ausfällen einzelner Geräte.
Ein weiteres Merkmal von Zigbee ist der geringe Energieverbrauch. Viele Zigbee-Geräte sind batteriebetrieben und müssen dennoch nur alle paar Monate oder sogar Jahre aufgeladen oder mit neuen Batterien versorgt werden. Das liegt daran, dass Zigbee speziell für kurze Datenübertragungen mit niedriger Leistung entwickelt wurde.
Die Kommunikation findet im 2,4-GHz-Frequenzbereich statt, der auch von WLAN und Bluetooth genutzt wird. Dennoch kommt es selten zu Problemen, da Zigbee eigene Kanäle nutzt und sehr wenig Bandbreite beansprucht. Für den reibungslosen Betrieb ist jedoch eine gute Platzierung der Geräte wichtig – idealerweise so, dass strombetriebene Zigbee-Geräte als „Repeater“ fungieren können.
Zigbee-Geräte benötigen meist ein Gateway oder einen Zigbee-Stick, um mit deinem Smart-Home-System (z. B. Home Assistant oder Alexa) zu kommunizieren. Mehr dazu erfährst du weiter unten im Artikel.
Zigbee vs. WLAN, Bluetooth & Z-Wave
Zigbee ist nicht der einzige Funkstandard für Smart-Home-Anwendungen. Vielleicht hast du auch schon von Z-Wave gehört oder nutzt bereits WLAN-basierte Geräte. Doch worin unterscheiden sich diese Technologien eigentlich?
Zigbee ist besonders effizient, wenn viele Geräte miteinander kommunizieren sollen – zum Beispiel Lichtschalter, Lampen oder Sensoren. Es verbraucht wenig Strom, benötigt kein starkes WLAN-Signal und funktioniert dank Mesh-Struktur auch über größere Entfernungen hinweg stabil.
Im Vergleich dazu ist WLAN zwar weit verbreitet, aber nicht speziell für kleine, energiearme Geräte gedacht. WLAN-Geräte brauchen mehr Strom, was bei batteriebetriebenen Lösungen schnell zum Nachteil wird. Auch die Netzwerklast kann bei vielen WLAN-Geräten schnell steigen.
Bluetooth eignet sich eher für kurze Reichweiten, etwa bei Kopfhörern oder Wearables. Es ist ebenfalls stromsparend, aber nicht für große Smart-Home-Strukturen gedacht.
Z-Wave ist Zigbee sehr ähnlich: ebenfalls ein Mesh-System, ebenfalls stromsparend. Der große Unterschied: Z-Wave funkt auf einer anderen Frequenz (868 MHz) und ist oft etwas teurer. Zigbee hat hingegen den Vorteil, dass es von sehr vielen Herstellern unterstützt wird – das macht es oft einfacher, passende Geräte zu finden.
Welche Geräte nutzen Zigbee?

Zigbee ist weit verbreitet und wird von vielen großen Marken und Herstellern unterstützt. Besonders beliebt ist es bei Geräten, die regelmäßig kleine Datenmengen senden oder empfangen – etwa smarte Leuchten, Bewegungsmelder, Tür- und Fenstersensoren oder Heizkörperthermostate.
Einige bekannte Marken, die auf Zigbee setzen, sind:
- Philips Hue: Smarte Leuchten und Lichtsysteme
- IKEA Tradfri: Preisgünstige Lampen und Fernbedienungen
- Aqara: Sensoren, Schalter und Kameras
- Osram / LEDVANCE: Smarte Leuchtmittel
- Sonoff: Diverse Smart-Home-Komponenten
Die Geräte können oft direkt über eine Zigbee-Zentrale gesteuert werden oder lassen sich in größere Systeme wie Alexa, Google Home oder Home Assistant integrieren – mit dem passenden Hub.
Typische Einsatzbereiche sind:
- Lichtsteuerung
- Heizungsregelung
- Sicherheit (z. B. Fensterkontakte)
- Automatisierungen auf Basis von Sensorwerten
Dank der großen Auswahl findest du für fast jeden Einsatzzweck eine Zigbee-kompatible Lösung.
Zigbee mit deinem Smart Home verbinden
Um Zigbee-Geräte in deinem Smart Home zu nutzen, brauchst du in der Regel ein Gateway – also eine Art Brücke zwischen Zigbee und deinem bestehenden System. Manche Systeme wie Philips Hue oder IKEA Tradfri bringen eigene Gateways mit. Andere setzen auf offene Lösungen wie Zigbee2MQTT oder ZHA (Zigbee Home Automation).
Besonders flexibel bist du mit einem Zigbee-USB-Stick, etwa dem Sonoff Zigbee Dongle Plus. Damit kannst du Zigbee direkt in Systeme wie Home Assistant einbinden – ohne auf Cloud-Dienste angewiesen zu sein. Das bietet dir mehr Kontrolle, Sicherheit und Unabhängigkeit.
Die Einrichtung läuft meist über eine Web-Oberfläche oder App. Geräte werden durch einen „Pairing-Modus“ hinzugefügt und erscheinen dann automatisch in deinem Smart-Home-System. Von dort aus kannst du sie in Automationen einbinden oder mit anderen Geräten verknüpfen.
Wichtig ist, auf Kompatibilität zu achten. Nicht alle Zigbee-Geräte arbeiten mit jedem Gateway zusammen. Offene Systeme wie Zigbee2MQTT bieten hier oft die größte Flexibilität – auch bei Geräten unterschiedlicher Hersteller.
Vorteile & Grenzen von Zigbee
Zigbee bringt viele Vorteile für dein Smart Home mit, aber auch ein paar Dinge, die du beachten solltest.
Vorteile:
- Stabiles Mesh-Netzwerk: Je mehr Geräte, desto besser die Reichweite.
- Energieeffizient: Ideal für batteriebetriebene Sensoren.
- Unabhängig vom WLAN: Kein zusätzlicher Datenverkehr im Heimnetz.
- Offline-fähig: In lokalen Systemen wie Home Assistant auch ohne Internet nutzbar.
- Große Geräteauswahl: Viele Hersteller setzen auf den Standard.
Grenzen:
- Eigener Hub nötig: Ohne Gateway oder USB-Stick geht meist nichts.
- Kompatibilität: Nicht jedes Gerät funktioniert mit jedem System.
- Unübersichtlicher Markt: Manche Hersteller nutzen proprietäre Erweiterungen.
Zigbee eignet sich besonders für Nutzer, die viele smarte Geräte vernetzen wollen, ohne ihr WLAN zu überlasten – und dabei Wert auf Zuverlässigkeit und Energieeffizienz legen.
Zigbee in der Praxis: Worauf du achten solltest
Bevor du loslegst, solltest du ein paar Punkte im Hinterkopf behalten. Denn auch wenn Zigbee vieles einfacher macht, gibt es Stolperfallen.
1. Kompatibilität prüfen: Nicht jedes Zigbee-Gerät funktioniert mit jedem Hub. Vor dem Kauf solltest du nachsehen, ob dein Gateway das gewünschte Gerät unterstützt – besonders bei exotischen Herstellern oder günstigen Importen.
2. Mesh clever nutzen: Zigbee braucht „Repeater“, um das Netz zu stabilisieren. Das sind meist Geräte mit Dauerstrom (z. B. Steckdosen oder Leuchten). Batteriebetriebene Sensoren leiten Signale nicht weiter. Eine gute Platzierung der Repeater-Geräte verbessert die Reichweite deutlich.
3. Updates und Sicherheit: Achte darauf, dass dein Gateway regelmäßig aktualisiert wird. Auch Smart-Home-Geräte sollten aktuelle Firmware haben – aus Sicherheitsgründen und um Bugs zu vermeiden.
4. Zukunftssicherheit: Achte beim Kauf auf Geräte mit breiter Unterstützung. Offene Standards wie Zigbee2MQTT helfen dir, auch in Zukunft flexibel zu bleiben – auch wenn du dein System irgendwann erweitern oder wechseln willst.
Mit etwas Planung wird Zigbee zu einer zuverlässigen Basis für dein vernetztes Zuhause.
- Vorgeflasht mit Z-Stack 3.x.0-Koordinator-Firmware
- Basis auf TI CC2652P + CP2102(N)
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Fazit: Lohnt sich Zigbee für dein Smart Home?
Zigbee ist mehr als nur ein weiterer Funkstandard – es ist ein bewährtes Rückgrat für viele Smart-Home-Lösungen. Wenn du viele Geräte miteinander vernetzen willst, ohne dein WLAN zu überlasten, bietet Zigbee eine stabile, stromsparende und zukunftssichere Lösung.
Besonders in Kombination mit einem offenen System wie Home Assistant oder Zigbee2MQTT kannst du unabhängig von Cloud-Diensten arbeiten und dir dein Smart Home genau so aufbauen, wie du es willst. Natürlich musst du auf Kompatibilität achten – aber das ist mit ein wenig Vorbereitung gut machbar.
Zigbee eignet sich für Einsteiger ebenso wie für Fortgeschrittene. Und wer heute auf den Standard setzt, kann in Zukunft auch von neuen Entwicklungen wie dem Matter-Protokoll profitieren, das ebenfalls auf Zigbee-Technik aufbaut.
Wenn du also auf der Suche nach einem flexiblen, robusten Funkstandard bist, solltest du Zigbee definitiv in Betracht ziehen.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann ich Zigbee-Geräte auch ohne Zigbee-Hub nutzen?
Nein, in der Regel brauchst du einen Zigbee-Hub oder einen Zigbee-Stick, um die Geräte zu steuern. Es gibt zwar einige wenige Ausnahmen, aber ohne eine zentrale Steuerung können Zigbee-Geräte nicht sinnvoll miteinander kommunizieren.
Funktioniert Zigbee auch mit Amazon Alexa oder Google Home?
Ja, aber du brauchst dafür ein kompatibles Gateway. Der Amazon Echo mit integriertem Zigbee-Hub (z. B. Echo 4. Gen oder Echo Show 10) kann direkt Zigbee-Geräte ansteuern. Google Home benötigt hingegen meist ein zusätzliches Zigbee-Gateway.
Wie viele Zigbee-Geräte kann ich in einem Netzwerk nutzen?
Theoretisch lassen sich über 60 Geräte direkt an einem Hub betreiben – mit Mesh-Funktion können es aber deutlich mehr sein. Durch Repeater-Geräte (z. B. smarte Steckdosen) wächst das Netzwerk fast unbegrenzt.
Gibt es Störungen mit WLAN oder Bluetooth, weil Zigbee auch auf 2,4 GHz funkt?
In seltenen Fällen kann es zu Interferenzen kommen, vor allem bei vielen WLAN-Kanälen. Du kannst das Risiko minimieren, indem du WLAN und Zigbee auf unterschiedliche Kanäle legst. Moderne Zigbee-Gateways tun das oft automatisch.
Was ist der Unterschied zwischen Zigbee und Matter?
Matter ist ein neuer Smart-Home-Standard, der Geräte herstellerübergreifend vernetzen soll. Viele Matter-Geräte nutzen intern Zigbee-Technik, aber Matter ist stärker auf Cloud-Unabhängigkeit und breite Kompatibilität ausgelegt. Zigbee bleibt vorerst relevant – Matter baut sogar darauf auf.