Warum das Router-Passwort „admin“ ein großes Risiko ist
Stell dir vor, jemand hätte den Haustürschlüssel zu deinem Zuhause – und jeder wüsste, wo er liegt. Genau so ist es, wenn das Router-Passwort einfach nur „admin“ ist. Dein Router ist das Herzstück deines Heimnetzwerks, und dieses Passwort entscheidet, wer Zugang dazu hat.
Viele Router werden mit einem Standardpasswort ausgeliefert – oft ist das einfach „admin“. Klingt praktisch, ist aber extrem unsicher. Denn genau das wissen auch Hacker, und sie nutzen es aus.
In diesem Artikel zeige ich dir, warum ein starkes Router-Passwort so wichtig ist, wie Angriffe auf unsichere Router ablaufen und welche Folgen das für dich haben kann. Aber keine Sorge – du erfährst auch, wie du dein Passwort ganz einfach ändern und deinen Router sicher machen kannst.
Am Ende weißt du genau, worauf du achten musst, um dein Heimnetz vor Angriffen zu schützen – ganz ohne Technik-Studium.
Die Rolle des Router-Passworts für die Netzwerksicherheit

Dein Router ist mehr als nur ein Kasten mit blinkenden Lichtern. Er ist das Tor zu deinem gesamten Heimnetzwerk. Alles, was du online machst – surfen, streamen, online einkaufen oder zocken – läuft über ihn. Und genau deshalb ist das Router-Passwort so wichtig.
Das Router-Passwort schützt die Einstellungen deines Routers. Damit verhinderst du, dass jemand Fremdes von außen darauf zugreifen und zum Beispiel dein WLAN umbenennen, dein Passwort ändern oder gefährliche Einstellungen aktivieren kann. Ohne ein starkes Passwort ist das alles kinderleicht.
Es gibt zwei Arten von Passwörtern beim Router:
- WLAN-Passwort: Damit verbindest du Geräte mit dem Internet.
- Router-Passwort: Damit loggst du dich in die Einstellungen des Routers ein.
Oft wird das zweite vergessen – und genau das ist das Problem. Wenn das Router-Passwort schwach oder gar nicht geändert wurde, kann jeder mit ein bisschen Wissen darauf zugreifen. Das ist, als würde dein Haustürschloss offenstehen.
Ein sicheres Router-Passwort sorgt also dafür, dass nur du Kontrolle über dein Netzwerk hast. Es ist ein kleiner Schritt mit großer Wirkung – und der erste wichtige Schutz gegen digitale Angriffe.
„admin“ als Passwort: Warum es so gefährlich ist
Viele Router werden mit einem voreingestellten Passwort ausgeliefert – meistens „admin“. Das ist praktisch für den ersten Start, aber gefährlich, wenn du es nicht änderst. Denn: Dieses Standardpasswort ist öffentlich bekannt. Jeder, der sich ein bisschen auskennt, weiß das.
Hacker scannen das Internet gezielt nach Routern, bei denen noch das Standardpasswort aktiv ist. Wenn sie fündig werden, können sie sich ohne große Mühe Zugriff verschaffen. Dabei müssen sie nicht mal besonders kreativ sein – „admin“ ist oft das Erste, was ausprobiert wird.
Noch schlimmer: Manche Nutzer lassen Benutzername und Passwort auf „admin“ stehen. Das ist, als würdest du einen Safe aufstellen und die Kombination direkt aufkleben. Kein Aufwand, kein Schutz.
Warum ist das so riskant? Weil der Zugriff auf den Router weitreichende Folgen hat. Ein Angreifer kann zum Beispiel deinen Datenverkehr überwachen, Geräte im Netzwerk kontrollieren oder deine Internetverbindung für kriminelle Zwecke nutzen.
Die Wahrheit ist: „admin“ schützt dich nicht – im Gegenteil. Es macht es Angreifern besonders einfach. Deshalb ist es so wichtig, dieses Passwort sofort nach dem ersten Einrichten zu ändern. Nur so gehört der Router wirklich dir.
Wie Hacker Router mit Standardpasswörtern kompromittieren
Hacker nutzen automatisierte Werkzeuge, um anfällige Router im Internet aufzuspüren. Diese Tools durchsuchen riesige IP-Bereiche und prüfen dabei, ob die Router noch mit Standardzugängen wie „admin/admin“ gesichert sind. Das dauert oft nur wenige Sekunden pro Gerät.
Haben sie Zugriff, geht alles ganz schnell. Sie können:
- die DNS-Einstellungen ändern, um dich auf gefälschte Webseiten umzuleiten,
- den gesamten Internetverkehr in deinem Netzwerk überwachen,
- Schadsoftware auf verbundenen Geräten platzieren,
- oder deinen Router in ein Botnetz einbinden, das für Angriffe auf andere Ziele verwendet wird.
Besonders beliebt ist dabei der sogenannte „Brute-Force-Angriff“. Dabei werden automatisch hunderte oder tausende Passwort-Kombinationen ausprobiert, bis eine passt. Standardpasswörter wie „admin“, „1234“ oder „password“ sind dabei natürlich ein gefundenes Fressen.
Ein weiteres Einfallstor ist der Fernzugriff über das Internet. Wenn der aktiv ist und dein Router kein starkes Passwort hat, kann sich jeder – von überall – Zugriff verschaffen. Viele wissen gar nicht, dass diese Funktion eingeschaltet ist.
Das alles zeigt: Ein schwaches oder unverändertes Router-Passwort öffnet Hackern Tür und Tor. Und mit dem richtigen Tool braucht es dafür nicht einmal besonders viel Können.
Die Folgen eines kompromittierten Routers

Wenn dein Router gehackt wurde, merkt man das oft nicht sofort. Er läuft weiter, das WLAN funktioniert, und alles scheint normal. Genau das macht solche Angriffe so tückisch. Im Hintergrund kann aber schon längst etwas ganz anderes passieren.
Ein Angreifer kann deinen gesamten Internetverkehr mitlesen. Das betrifft nicht nur Webseiten, sondern auch Passwörter, E-Mails und Online-Banking. Besonders gefährlich wird es, wenn du Seiten ohne HTTPS nutzt – dort sind deine Daten komplett unverschlüsselt.
Ein weiteres Risiko ist die Weiterleitung auf gefälschte Webseiten. Du gibst z. B. „paypal.de“ ein und landest auf einer täuschend echten Kopie. Dort gibst du deine Zugangsdaten ein – die landen dann direkt beim Angreifer.
Außerdem kann dein Router Teil eines sogenannten Botnetzes werden. Dabei wird er für Angriffe auf andere Systeme missbraucht – ohne dass du etwas davon merkst. Das kann sogar rechtliche Folgen für dich haben, wenn dein Anschluss in Verbindung mit Cyberangriffen auftaucht.
In manchen Fällen wird auch das komplette Heimnetz kompromittiert. Smarte Geräte wie Kameras, Lautsprecher oder Fernseher können übernommen und gesteuert werden. So entsteht ein Einblick in dein Zuhause, der niemandem zusteht.
Die Kontrolle über deinen Router zu verlieren, bedeutet also mehr als nur schlechtes WLAN – es betrifft deine digitale Sicherheit im Ganzen.
So findest du sichere Alternativen zu „admin“
Ein sicheres Router-Passwort ist wie ein stabiles Schloss an deiner Haustür – es hält neugierige Fremde draußen. Aber was macht ein Passwort eigentlich sicher?
Grundsätzlich gilt: Je länger und zufälliger, desto besser. Ein gutes Passwort sollte mindestens 12 Zeichen lang sein und aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Namen, Geburtsdaten oder einfache Wörter solltest du vermeiden.
Hier ein einfacher Trick, wie du dir ein sicheres Passwort erstellen kannst, das du dir trotzdem merken kannst:
- Denk dir einen Satz aus, z. B.: „Mein Bruder hat 2 Hunde, die viel bellen!“
- Nimm die Anfangsbuchstaben: MBh2Hdvb!
- Schon hast du ein starkes Passwort, das nicht erraten werden kann, aber für dich logisch ist.
Noch besser: Nutze einen Passwort-Manager. Damit kannst du für jedes Gerät oder jeden Dienst ein eigenes, starkes Passwort verwenden, ohne dir alles merken zu müssen. Viele dieser Tools bieten auch eine Passwort-Generierung mit einem Klick.
Wenn du dein neues Passwort vergibst, speichere es sicher ab – auf keinen Fall offen auf einem Zettel am Router. Das klingt banal, wird aber oft vergessen.
Mit ein bisschen Mühe hast du schnell ein Passwort, das deinen Router zuverlässig schützt – und dir langfristig Ärger erspart.
Router absichern: Weitere wichtige Schutzmaßnahmen

Ein starkes Router-Passwort ist ein guter Anfang, aber es gibt noch weitere Schritte, die dein Heimnetz deutlich sicherer machen. Viele dieser Einstellungen kannst du direkt über die Benutzeroberfläche deines Routers vornehmen.
- Firmware regelmäßig aktualisieren
Router-Hersteller veröffentlichen Updates, um Sicherheitslücken zu schließen. Aktuelle Firmware sorgt dafür, dass bekannte Schwachstellen nicht ausgenutzt werden können. Schau am besten alle paar Monate nach, ob es ein Update gibt. - Fernzugriff deaktivieren
Manche Router erlauben den Zugriff über das Internet – auch von außerhalb deines Zuhauses. Wenn du diese Funktion nicht brauchst (und das ist bei den meisten so), solltest du sie ausschalten. Sie ist ein beliebtes Angriffsziel. - WLAN absichern
Nutze eine starke Verschlüsselung wie WPA2 oder WPA3 und ändere auch das WLAN-Passwort, wenn du den Router neu einrichtest. Standardpasswörter auf dem WLAN sind genauso gefährlich wie beim Router selbst. - Gastnetzwerk einrichten
Wenn Freunde oder Besucher dein WLAN nutzen, richte dafür ein separates Gastnetz ein. So bleiben deine eigenen Geräte vom restlichen Netzwerk getrennt. - Nicht benötigte Funktionen deaktivieren
UPnP, WPS und andere Komfortfunktionen machen es zwar einfacher, Geräte zu verbinden – sie können aber auch Einfallstore sein. Wenn du sie nicht brauchst, schalte sie lieber ab.
Je weniger Angriffsfläche du bietest, desto besser ist dein Netzwerk geschützt.
Wie du überprüfst, ob dein Router noch sicher ist
Viele denken, ihr Router sei sicher – bis etwas passiert. Dabei ist es gar nicht so schwer, regelmäßig zu checken, ob noch alles stimmt. Ein kurzer Blick alle paar Monate reicht oft schon aus.
Starte mit dem Login in die Benutzeroberfläche deines Routers. Die Adresse dafür findest du meistens auf der Unterseite des Geräts (z. B. „192.168.0.1“ oder „192.168.1.1“). Dort solltest du prüfen:
- Ist das Router-Passwort stark und individuell?
- Ist die Firmware auf dem neuesten Stand?
- Ist der Fernzugriff deaktiviert?
- Wird WPA2 oder WPA3 für das WLAN verwendet?
- Gibt es unbekannte Geräte im Netzwerk?
Viele Router zeigen dir eine Liste aller verbundenen Geräte. Wenn dir eines davon unbekannt vorkommt, könnte das ein Hinweis auf einen ungewollten Zugriff sein.
Es gibt auch kostenlose Tools wie den „Fritz!Box Sicherheitscheck“ oder spezielle Netzwerkscanner für Smartphone und PC, die dein Heimnetz auf Schwachstellen überprüfen. Die Ergebnisse sind oft leicht verständlich und geben konkrete Tipps.
Halte außerdem Ausschau nach ungewöhnlichem Verhalten: Verbindungsabbrüche, langsames Internet oder plötzliche Änderungen in den Einstellungen können ein Warnsignal sein.
Sicherheit ist kein Zustand, sondern etwas, das du regelmäßig im Blick behalten solltest. Mit ein bisschen Routine bist du auf der sicheren Seite.
Fazit: Dein Router ist nur so sicher wie sein Passwort
Das Router-Passwort ist kein Detail, das man einfach ignorieren sollte – es ist ein zentraler Baustein deiner digitalen Sicherheit. Wenn du es bisher nicht geändert hast, ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür. Schon ein einziges starkes Passwort kann verhindern, dass Fremde auf dein Heimnetzwerk zugreifen.
Natürlich stellt sich die Frage: Was kann ich sonst noch tun? Genau hier lohnt sich Ausprobieren. Schau dich in den Einstellungen deines Routers um, teste, was passiert, wenn du bestimmte Funktionen aktivierst oder deaktivierst, und nutze Tools, um dein Netzwerk regelmäßig zu prüfen.
Sicherheit im eigenen Zuhause beginnt nicht bei der Haustür, sondern beim Router. Wenn du hier gut aufgestellt bist, schützt du nicht nur deine Daten, sondern auch alle Geräte in deinem Netzwerk.
Mach’s dir zur Gewohnheit, dein Heimnetz aktiv zu pflegen – mit ein bisschen Neugier und regelmäßigem Blick in die Router-Einstellungen bleibst du immer einen Schritt voraus.